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Paradigmenwechsel in der Kosmologie: Neue Daten zur Dunklen Energie
Die Dunkle Energie, die als treibende Kraft für die beschleunigte Ausdehnung des Universums gilt, könnte sich laut neuesten Forschungsergebnissen abschwächen. Das Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI) hat mit Hilfe von 5000 Roboteraugen Daten von 13 Millionen Galaxien gesammelt und damit die bislang größte Karte des Universums erstellt. Die Analyse dieser Daten deutet darauf hin, dass die Dunkle Energie im Laufe der Zeit schwächer wird. Diese Erkenntnisse stellen das bisherige kosmologische Modell, das von einer konstanten Dunklen Energie ausgeht, infrage.
Jean-Paul Kneib, Professor an der ETH Lausanne und Mitglied der DESI-Kollaboration, betont, dass es noch zu früh für abschließende Aussagen sei, die Daten aber in diese Richtung weisen. Er erwartet, dass in zwei Jahren die Datenlage so überwältigend sein könnte, dass das Konzept einer konstanten Dunklen Energie überholt ist. Die Messungen basieren auf einem im frühen Universum hinterlassenen Muster, das als Maßstab für die Ausdehnung dient. Die Rotverschiebung des Lichts der Galaxien wird mit der Ausdehnung dieses Musters kombiniert, um die Expansionsrate des Universums in verschiedenen Epochen zu bestimmen.
„Ich hoffe, DESI liegt richtig, das würde alles viel interessanter machen,“ sagt Ruth Durrer, Kosmologin an der Universität Genf. Sie hält das Konzept der Dunklen Energie im leeren Raum für ein schwieriges Konzept und wünscht sich mehr Daten.
Die Frage nach der Natur der Dunklen Energie bleibt weiterhin ungelöst. Sie wirkt nur auf sehr großen Skalen und dürfte ein Mysterium bleiben, da sie sich vermutlich nicht im Labor nachweisen lässt. Die Kosmologie wird die Entwicklung weiter verfolgen, um das Rätsel der Dunklen Energie zu entschlüsseln.
Forschungsinstrument | Galaxien untersucht | Erkenntnis |
---|---|---|
DESI | 13 Millionen | Dunkle Energie wird schwächer |
- DESI arbeitet mit 5000 hochpräzisen Roboteraugen.
- Die ETH Lausanne war an der Entwicklung beteiligt.
- Bis 2027 sollen noch Millionen weitere Galaxien untersucht werden.
Infobox: Neue Daten deuten auf eine Abschwächung der Dunklen Energie hin. Die bisherigen Modelle könnten vor einem Paradigmenwechsel stehen. (Quelle: Schweizer Radio und Fernsehen)
Inflation in Deutschland: Energiepreise drücken Teuerungsrate
Die Inflationsrate in Deutschland ist im April auf 2,1 Prozent gesunken und damit auf den niedrigsten Wert seit Oktober. Im März lag die Teuerung noch bei 2,2 Prozent. Hauptgrund für den Rückgang sind die um 5,4 Prozent gesunkenen Energiepreise im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Ölpreis ist infolge von Zollstreitigkeiten und Sorgen um die Weltwirtschaft stark gefallen, was sich positiv auf die Kosten für Tanken und Heizen auswirkt.
Lebensmittel verteuerten sich hingegen weiterhin überdurchschnittlich um 2,8 Prozent, während die Preise für Dienstleistungen, darunter Gaststättenbesuche und Autoreparaturen, um 3,9 Prozent stiegen. Von März auf April erhöhten sich die Verbraucherpreise insgesamt um 0,4 Prozent. Trotz des Rückgangs bleibt das Preisniveau hoch, was die Kaufkraft der Verbraucher weiterhin belastet.
Jahr | Inflationsrate (Durchschnitt) |
---|---|
2022 | 6,9 % |
2023 | 5,9 % |
2024 (bisher) | 2,2 % |
Die Kerninflation, also die Inflationsrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel, stieg im April auf 2,9 Prozent (März: 2,6 Prozent). Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten zwischen 2,0 und 2,5 Prozent bleiben wird. Die Europäische Zentralbank hat den Einlagenzins Mitte April auf 2,25 Prozent gesenkt und könnte im Juni einen weiteren Zinsschritt nach unten vornehmen.
- Energiepreise im April: -5,4 % zum Vorjahr
- Lebensmittelpreise im April: +2,8 % zum Vorjahr
- Dienstleistungspreise im April: +3,9 % zum Vorjahr
„Die Inflationsrate geht weiter zurück und robbt sich so Stück für Stück wieder in Richtung der symbolisch wichtigen 2-Prozent-Marke“, so Deutsche-Bank-Volkswirt Sebastian Becker. „Das ist für die Verbraucher erst einmal eine erfreuliche Nachricht, wenngleich das Leben dadurch leider nicht billiger wird, sondern sich lediglich weniger stark verteuert.“
Infobox: Die Inflation sinkt dank günstiger Energiepreise, bleibt aber für Verbraucher spürbar. Die Kerninflation liegt weiterhin über 2 Prozent. (Quellen: Manager Magazin, Westdeutsche Zeitung)
Wiesbaden: Klimaneutralität bis 2045 – Ein teurer Weg
Wiesbaden stößt derzeit jährlich rund 2,57 Millionen Tonnen Treibhausgase aus (Stand 2020). Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, hat die Stadt einen umfassenden Klimaplan mit 73 konkreten Vorhaben in vier zentralen Handlungsfeldern entwickelt: Energie, Mobilität, klimagerechte Stadt- und Quartiersentwicklung sowie Stadtverbund. Die Umsetzung dieser Maßnahmen würde die jährlichen Emissionen bis 2045 auf null senken.
Die Kosten für den Transformationsprozess werden auf 10,6 Milliarden Euro geschätzt. Davon entfallen etwa 7,2 Milliarden Euro auf private Haushalte, 1,2 Milliarden Euro auf den Umbau der Netzinfrastruktur und 2,2 Milliarden Euro auf den städtischen Haushalt. Von diesen 2,2 Milliarden Euro sind etwa eine Milliarde klimarelevant. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind 65 zusätzliche Stellen über einen Zeitraum von 20 Jahren erforderlich.
Kostenbereich | Betrag (Mrd. Euro) |
---|---|
Gesamtkosten | 10,6 |
Private Haushalte | 7,2 |
Netzinfrastruktur | 1,2 |
Städtischer Haushalt | 2,2 |
Die Finanzierung des Klimaplans ist eine große Herausforderung. Ohne massive Fördermittel von Bund, Land und EU wird die Umsetzung nicht möglich sein. Priorität haben unter anderem die Elektrifizierung der Busflotte und der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Auch die Umstellung der Energie- und Wärmeversorgung sowie die Bereitstellung von Flächen für Umspannwerke und Wärmespeicher stehen im Fokus.
- 73 konkrete Vorhaben in vier Handlungsfeldern
- 65 zusätzliche Stellen für die Umsetzung
- Priorisierung der Maßnahmen aufgrund begrenzter Mittel
„Aber wenn wir nichts tun, werden die Kosten durch Klimaschäden deutlich höher ausfallen“, ist Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Grüne) überzeugt.
Infobox: Wiesbaden plant Investitionen von 10,6 Milliarden Euro, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Die Umsetzung hängt maßgeblich von Fördermitteln ab. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Quellen:
- Paradigmenwechsel? Dunkle Energie wird womöglich schwächer
- Wird Katherina Reiche eine Energie(konzern)ministerin?
- Energie: Kommunale RWE-Aktionäre gegen Sonderdividende
- Inflation: Teuerungsrate fällt auf 2,1 Prozent dank günstiger Energie
- Energie, Mobilität, Stadtumbau: Wiesbadens Weg zur Klimaneutralität
- Billigere Energie: Inflation sinkt auf 2,1 Prozent