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EU erwägt Verbot neuer Energieverträge mit Russland
Die Europäische Kommission prüft laut einem Insiderbericht, ob EU-Unternehmen künftig der Abschluss neuer Verträge mit Russland für fossile Energien untersagt werden soll. Zusätzlich werden juristische Möglichkeiten diskutiert, um Unternehmen eine straffreie Kündigung bestehender Erdgasverträge mit Russland zu ermöglichen. Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass einzelne EU-Mitgliedstaaten ein vollständiges Embargo russischer Energielieferungen blockieren könnten, weshalb alternative Ansätze gesucht werden.
Die Kommission soll bis zum 6. Mai einen Plan vorlegen, wie die EU ihre Nutzung von Energie aus Russland weiter reduzieren kann. Trotz der bisherigen Maßnahmen nach der russischen Invasion in der Ukraine bezieht die EU aktuell noch 19 Prozent ihrer Erdgas- und Flüssigerdgaslieferungen (LNG) aus Russland. Ein Sprecher der Kommission lehnte eine Stellungnahme zu den laufenden Überlegungen ab.
Aktueller Anteil russischer Energie an EU-Importen | 19 % (Erdgas und LNG) |
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Frist für EU-Plan zur Reduktion russischer Energie | 6. Mai |
Infobox: Die EU-Kommission arbeitet an einem Plan, um die Abhängigkeit von russischer Energie weiter zu verringern. Derzeit stammen noch 19 Prozent der EU-Erdgas- und LNG-Importe aus Russland. (Quelle: T-Online)
Persönliche Energiewende: Paar zahlt nur noch 500 Euro für Energie im Jahr
Iris Korff und Bernd Parlitz aus Padenstedt-Kamp bei Neumünster haben ihren gesamten Energieverbrauch – von Wärme über Mobilität bis zum Haushalt – auf Strom aus erneuerbaren Energien umgestellt. Durch diese Umstellung zahlen sie nur noch 500 Euro pro Jahr für Strom. Das Paar zeigt, wie es möglich ist, im Kleinen die Energiewende voranzutreiben und dabei erhebliche Kosten zu sparen.
Die beiden berichten, dass sie durch die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien und die Umstellung ihres Lebensstils nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch ihre Ausgaben für Energie drastisch senken konnten. Ihr Beispiel soll andere motivieren, ebenfalls Schritte in Richtung einer persönlichen Energiewende zu gehen.
Jährliche Stromkosten | 500 Euro |
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Infobox: Durch die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien zahlen Iris Korff und Bernd Parlitz nur noch 500 Euro pro Jahr für Strom. (Quelle: shz.de)
Grüne Energie aus Chile: Großprojekt für Europa
Helmut Kantner, Gründer und Geschäftsführer von Austria Energy, entwickelt seit 2013 Solarprojekte in Chile. Nun steht ein neues Großprojekt bevor: Ab 2029 soll in Chile produzierter grüner Ammoniak aus Windstrom per Schiff nach Europa, Japan und Südkorea exportiert werden. Kantner verbringt regelmäßig mehrere Wochen in Punta Arenas, um die Projekte voranzutreiben.
Das Unternehmen Austria Energy ist auf die Entwicklung von Solarparks spezialisiert und hat zuletzt auch Windkraftprojekte in sein Portfolio aufgenommen. Der geplante Verladeterminal für grünen Ammoniak soll ab 2029 den Export ermöglichen und damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Europas mit grüner Energie leisten.
- Start der Ammoniak-Exporte: ab 2029
- Zielmärkte: Europa, Japan, Südkorea
Infobox: Austria Energy plant ab 2029 den Export von grünem Ammoniak aus Chile nach Europa und Asien. (Quelle: derStandard.de)
Energie-Effizienz-Konferenz für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern
Am 3. Juni findet in Wismar die „Energie-Effizienz-Konferenz für Unternehmen in M-V“ statt, organisiert von MVeffizient, dem Angebot der Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV). Unternehmen aus dem ganzen Land können sich von 9 bis 17 Uhr im Zeughaus Wismar über Energieeffizienz informieren und von Experten lernen.
Ein Höhepunkt der Konferenz ist die Keynote von Prof. Dr. Volker Quaschning, der das Thema „Wirtschaftsrisiko Energieabhängigkeit und Klimakrise – Wie Unternehmen ihren Energiebedarf zukunftsfähig decken müssen“ behandelt. Weitere Programmpunkte sind praxisnahe Vorträge zu Energiemanagementsystemen, Effizienzpotenzialen in kleinen und mittleren Unternehmen sowie Fördermöglichkeiten für Klimaschutz und Energieeffizienz. Eine ganztägige Ausstellung rundet das Angebot ab.
- Keynote von Prof. Dr. Volker Quaschning
- Vorträge zu Energiemanagementsystemen und Effizienzpotenzialen
- Informationen zu Fördermitteln
- Ausstellung regionaler Anbieter
Infobox: Die Energie-Effizienz-Konferenz bietet Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern praxisnahe Informationen und Austauschmöglichkeiten rund um Energieeffizienz und Klimaschutz. (Quelle: Nordkurier)
Optische Chips: Revolution für KI und Energieverbrauch
Das Stuttgarter Startup Q.Ant entwickelt optische Prozessoren, die rechenintensive Operationen mit Licht ausführen und so den Energiebedarf von KI-Anwendungen drastisch senken können. Die Technik soll bestimmte KI-Berechnungen bis zu 50-mal schneller erledigen – bei nur einem Dreißigstel des Energieverbrauchs. Q.Ant kooperiert mit dem Leibniz-Rechenzentrum in Garching und dem Forschungszentrum Jülich, um die Einsatzmöglichkeiten der Chips zu testen. Die Serienproduktion in Stuttgart ist für 2028 geplant.
Das Training von KI-Modellen ist extrem energieintensiv: So verbrauchte das Training von Chat-GPT-4 geschätzt so viel Strom wie 7000 Menschen jährlich. Optische Chips könnten hier Abhilfe schaffen, indem sie massenhaft benötigte Rechenschritte wie Multiplikation und Addition mit Licht ausführen. Die Hardware von Q.Ant erreichte bei der Erkennung handgeschriebener Ziffern eine Genauigkeit von 95 Prozent, während der Prozessor von Lightmatter sogar 99,3 Prozent erreichte. Allerdings sind optische Chips nicht für alle Anwendungen geeignet und müssen meist in bestehende Computersysteme integriert werden.
Geschwindigkeitsvorteil (Q.Ant) | bis zu 50-fach |
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Energieeinsparung (Q.Ant) | nur 1/30 des Verbrauchs |
Genauigkeit (Q.Ant) | 95 % bei Ziffernerkennung |
Genauigkeit (Lightmatter) | 99,3 % bei Ziffernerkennung |
Stromverbrauch Chat-GPT-4 Training | entspricht 7000 Menschen jährlich |
Serienproduktion Q.Ant | ab 2028 |
Infobox: Optische Chips könnten KI-Anwendungen bis zu 50-mal schneller und mit nur einem Dreißigstel des Energieverbrauchs ausführen. Die Serienproduktion der Q.Ant-Chips ist für 2028 geplant. (Quelle: Neue Zürcher Zeitung)
Quellen:
- Insiderbericht: EU prüft offenbar Verbot von Energie-Verträgen mit Russland
- Hendrik Wüst reist in die Golfregion: Auf der Suche nach der verlorenen Energie
- So haben Iris Korff und Bernd Parlitz ihre persönliche Energiewende geschafft
- Wie ein Österreicher Europa mit grüner Energie aus Chile versorgen will
- Energie-Effizienz-Konferenz für Unternehmen in M-V
- Optische Chips revolutionieren KI: Energie sparen mit Licht