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Bad Nauheim: Nutzung der Sole als Energiequelle
In Bad Nauheim wird derzeit diskutiert, wie die Wärme der Sole effizient genutzt werden kann. Die Sole, die täglich mit einer Temperatur von über 30 Grad aus dem Boden sprudelt, wird bisher kaum genutzt und größtenteils in den Fluss Usa geleitet. Dies führt nicht nur zu einer Erwärmung des Flusses, sondern auch zu ökologischen Bedenken aufgrund der Mineralstoffe, die ins Wasser gelangen.
Die Stiftung Sprudelhof, die drei Quellen mit Sole und Heilwasser betreibt, beschäftigt sich seit 2008 mit der Frage, wie diese Energiequelle für die Beheizung von Gebäuden genutzt werden kann. Laut Frank Thielmann, Vorstand der Stiftung, könnte die Sole rechnerisch mehr als zehn Gigawattstunden Wärme liefern, was den Bedarf des Jugendstilbades Sprudelhof von drei Gigawattstunden deutlich übersteigt. Der Neubau des Bades benötigt etwa acht Gigawattstunden Wärme pro Jahr.
„Die Wärme verpufft im Moment“, so Frank Thielmann, Vorstand der Stiftung Sprudelhof.
Die Stadt Bad Nauheim plant, ihre Ideen zur Nutzung der Sole im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung noch in diesem Jahr vorzustellen. Ziel ist es, die Sole über Wärmetauscher in einem geschlossenen System zu nutzen, um Fernwärme mit einer Temperatur von 70 Grad bereitzustellen. Ein Vorbild könnte die Heizzentrale in Bad Neuenahr sein, die bereits erfolgreich Energie aus Sole nutzt.
- Die Sole liefert über 10 Gigawattstunden Wärme pro Jahr.
- Der Bedarf des Jugendstilbades liegt bei 3 Gigawattstunden.
- Ein Neubau benötigt etwa 8 Gigawattstunden Wärme jährlich.
Zusammenfassung: Bad Nauheim plant, die Wärme der Sole effizient zu nutzen, um Gebäude zu beheizen. Die Stadt arbeitet an einer Lösung, die auch ökologische Herausforderungen berücksichtigt.
Wermelskirchen: Klimaneutralität bis 2045
Die BEW Bergische Energie- und Wasser-GmbH hat in Wermelskirchen eine Veranstaltung unter dem Motto „Voll Energie“ organisiert, um die Bevölkerung über die Energiewende zu informieren. Rund 280 Besucher nahmen an der interaktiven Veranstaltung teil, bei der sie per Smartphone Fragen zu ihrem Energieverbrauch und den steigenden Strompreisen beantworten konnten.
Die BEW hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dazu sind Maßnahmen wie der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, die Elektrifizierung des Verkehrssektors und die Nutzung von Wärmepumpen notwendig. Derzeit stammen 56 Prozent des Stroms in der Region aus erneuerbaren Energien, während der Anteil im Wärmemarkt nur 13 Prozent beträgt.
Bereich | Erneuerbare Energien |
---|---|
Strom | 56% |
Wärme | 13% |
In der Region gibt es bereits 3700 Photovoltaik-Anlagen, wobei das Potenzial auf 10.000 Dächer geschätzt wird. Die BEW betont, dass die Energiewende eine gemeinschaftliche Aufgabe ist, die nur durch die Zusammenarbeit von Politik, Energieversorgern und Bürgern gelingen kann.
Zusammenfassung: Die BEW strebt Klimaneutralität bis 2045 an und setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Elektrifizierung des Verkehrs. Derzeit sind 3700 Photovoltaik-Anlagen in der Region installiert.
Rickling: Diskussion um Energie-Park
In Rickling sorgt ein geplantes 170-Millionen-Euro-Projekt für Diskussionen. Der Energie-Park soll eine Photovoltaik-Anlage, einen Batteriespeicher und eine Biogasanlage umfassen. Die Wählergemeinschaft Aktive Bürger Rickling (ABR) fordert mehr Transparenz und eine Bürgerbeteiligung. Sie strebt einen Bürgerentscheid an, um die Bevölkerung in die Entscheidung einzubinden.
Die ABR kritisiert, dass die bisherige Informationsveranstaltung nicht den Vorgaben der Hauptsatzung entsprach. Bürgermeister Keno Jantzen, der selbst Flächen für den Energie-Park besitzt, hat angekündigt, eine interfraktionelle Sitzung einzuberufen, um den Bedarf für eine Sondersitzung zu klären. Die Gemeindevertretung müsste mit mindestens sechs Stimmen eine solche Sitzung beschließen.
- Projektvolumen: 170 Millionen Euro
- Geplante Anlagen: Photovoltaik, Batteriespeicher, Biogasanlage
- Forderung: Bürgerentscheid zur Mitbestimmung
Zusammenfassung: In Rickling wird über einen Energie-Park diskutiert, der 170 Millionen Euro kosten soll. Die Wählergemeinschaft fordert mehr Transparenz und eine Bürgerbeteiligung durch einen Bürgerentscheid.
Quellen:
- Ungenutzte Energie: Sole in Bad Nauheim soll für Häuser genutzt werden
- Energieversorgung in Wermelskirchen: Über die Ananas zu Erneuerbaren Energien
- Zoff um 170-Millionen-Projekt in Rickling: Will die Gemeinde keinen Bürgerentscheid?
- Ebnath plant Zukunft mit erneuerbarer Energie und vergibt Sanierungsaufträge
- Klixbüll: Windkraft-Drachen fehlte Genehmigung – So geht es weiter
- Erneuerbare Energie: Eisleben will keine neuen Windräder