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Energiepolitik: Stromsteuer-Debatte und Uneinigkeit unter den Ländern
CSU-Chef Markus Söder hat sich in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ verwundert über die Forderung zahlreicher Ministerpräsidenten gezeigt, die Stromsteuer doch noch für alle zu senken. Söder kritisierte, dass die Länder wohl nur deshalb auf einer Senkung beharrten, „weil es den Länderhaushalt nicht betrifft“. Er erinnerte daran, dass beim sogenannten „Wachstumsbooster“ die Länder auf „Riesenentlastungen“ für ihre Haushalte bestanden hätten und damals eine Steuersenkung ablehnten, nun aber eine solche forderten.
Die Spitzen von Union und SPD hatten am Mittwoch entschieden, dass es vorerst keine Senkung der Stromsteuer für alle Firmen sowie für private Haushalte geben soll. Dies war zwar im Koalitionsvertrag angekündigt, steht aber unter Finanzierungsvorbehalt. Söder betonte, die Senkung der Stromsteuer sei nicht vom Tisch und werde spätestens bis zum 1.1.2027 kommen. Die CDU-Ministerpräsidenten forderten mehrheitlich eine Korrektur der Entscheidung. (Quelle: DIE ZEIT)
- Stromsteuersenkung für alle vorerst ausgesetzt
- CDU-Ministerpräsidenten fordern Korrektur
- Söder: Senkung spätestens bis 1.1.2027
„Die gleichen, die damals gesagt haben, dann lieber keine Steuersenkung, fordern jetzt die Steuersenkung.“ (Markus Söder, CSU)
Infobox: Die Debatte um die Stromsteuer bleibt ein zentrales Thema der Energiepolitik. Während die Bundesregierung die Senkung vorerst aussetzt, fordern mehrere Länder eine schnelle Umsetzung. (Quelle: DIE ZEIT)
Infotag in Heiligenhaus: Wissen und Beratung zu Energie und Klima
Am Samstag, 30. August, findet in Heiligenhaus der dritte Energie- und Klimatag statt. Von 10 bis 15 Uhr bieten zahlreiche Akteure geballtes Wissen, praktische Tipps und persönliche Beratung rund um die Themen Klimaschutz und Energie. Die Infostände befinden sich in und vor der Aula, der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die Hauptstraße für den Aktionstag gesperrt, um den Fokus auf die Vermeidung von Kohlendioxidausstoß zu legen. Das Programm wird durch eine Podiumsdiskussion und musikalische Beiträge ergänzt. (Quelle: RP Online)
- Infotag am 30. August von 10 bis 15 Uhr
- Kostenlose Beratung und Informationen
- Schwerpunkt: Klimaschutz und Energieeinsparung
Infobox: Der Energie- und Klimatag in Heiligenhaus bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich umfassend und praxisnah über aktuelle Themen der Energiewende zu informieren. (Quelle: RP Online)
LNG-Terminals: 8 Prozent der deutschen Gasimporte
Der Import von Flüssigerdgas (LNG) über deutsche Terminals hat im ersten Halbjahr 2025 einen Anteil von 8 Prozent an den Gesamt-Gasimporten erreicht. Laut Bundesnetzagentur (BNetzA) wurden insgesamt 39,3 Terawattstunden (TWh) Gas über die deutschen LNG-Terminals eingespeist, während die Gesamtimporte bei 490,6 TWh lagen. Damit bleibt der Anteil im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant.
Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete das Terminal an der Ostsee (Rügen) mit 10,2 TWh die umfangreichste Einspeisung, gefolgt von Wilhelmshaven (7,4 TWh) und Brunsbüttel (7,0 TWh). Das Terminal in Brunsbüttel erreichte im ersten Halbjahr insgesamt 12,4 TWh, während die Nordsee-Terminals zusammen auf 27,4 TWh kamen. Im zweiten Quartal lief fast jede Woche ein Gas-Tanker das Terminal in Mukran an, während es im ersten Quartal nur zwei waren. Wartungsarbeiten und die Verfügbarkeit von Spezialschiffen beeinflussen die Einspeisekapazitäten. (Quelle: WELT)
Terminal | Einspeisung 2. Quartal (TWh) | Einspeisung 1. Halbjahr (TWh) |
---|---|---|
Rügen (Ostsee) | 10,2 | 11,9 |
Wilhelmshaven 1 | 7,4 | - |
Brunsbüttel | 7,0 | 12,4 |
Wilhelmshaven 2 | 2,9 | - |
Infobox: LNG-Terminals spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Diversifizierung der deutschen Gasversorgung. Der Anteil an den Gesamtimporten bleibt jedoch mit 8 Prozent weiterhin überschaubar. (Quelle: WELT)
Gasspeicher in Deutschland: Füllstand bei 52 Prozent
Zur Jahresmitte sind die deutschen Gasspeicher zu 52 Prozent gefüllt. Besonders auffällig ist der niedrige Füllstand des größten deutschen Gasspeichers in Rehden, der nur zu 2,4 Prozent ausgelastet ist. In den vergangenen Wochen wurde dort sogar mehr Gas entnommen als eingespeichert. Diese Situation erinnert an den Winter 2021, als der Speicher ebenfalls nur mäßig gefüllt war und eine Gaskrise drohte.
Obwohl der Winter noch weit entfernt ist, gibt es Grund zur Sorge, da die Speicherstände als Indikator für die Versorgungssicherheit gelten. (Quelle: SZ.de)
- Gasspeicher deutschlandweit zu 52 Prozent gefüllt
- Speicher Rehden nur zu 2,4 Prozent gefüllt
- Mehr Entnahme als Einspeicherung in Rehden
Infobox: Die aktuellen Füllstände der Gasspeicher sind ein wichtiger Indikator für die Versorgungssicherheit im kommenden Winter. Besonders der niedrige Stand in Rehden wird aufmerksam beobachtet. (Quelle: SZ.de)
Wasserstoff-Projekt TH2ECO in Thüringen: Zwischenbilanz und Herausforderungen
Thüringen gilt mit dem Pilotprojekt TH2ECO als Vorreiter in Sachen Wasserstoff. Ziel ist es, über 80.000 Haushalte sowie drei große Industrieunternehmen – darunter das Stahlwerk Unterwellenborn – mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Im Zentrum steht ein unterirdischer Gasspeicher in Kirchheilingen, der bis zu 20 Millionen Kubikmeter Gas aufnehmen kann. Die Lagerstätte wird seit 1987 als Gasspeicher genutzt und soll künftig für Wasserstoff verwendet werden. Dafür sind nur wenige technische Anpassungen notwendig, wie wasserstofffähige Anlagen und Verdichter.
Das Leitungsnetz, ursprünglich auf 42 Kilometer ausgelegt, soll auf 250 Kilometer erweitert werden. Die 42 Kilometer lange Leitung ist bereits auf ihre Eignung für Wasserstoff geprüft. Die finale Anzeige bei den Behörden steht noch aus. Die größte Herausforderung bleibt der hohe Preis für Wasserstoff, der aktuell nicht wettbewerbsfähig ist. Die Politik wird aufgefordert, den Hochlauf zu unterstützen. Auch auf der Abnehmerseite gibt es noch zu wenig Interesse, insbesondere im Bereich Wasserstoff-Tankstellen für Lkw. 15 Millionen Euro Fördermittel stehen bereit, doch der Ausbau stockt, da es noch zu wenige Wasserstoff-Lastkraftwagen gibt und die Regulatorik als zu kompliziert gilt.
Das Projekt wurde inzwischen bis nach Kölleda ausgeweitet, der Anschluss ans bundesweite Wasserstoff-Kernnetz ist bis spätestens 2030 geplant. Bis 2029 sollen rund 500 Kilometer Leitungen umgebaut oder neu verlegt werden. In Erfurt werden zudem Geräte zur Wasserstoff-Gewinnung produziert, und eine Pilotanlage in Arnstadt fertigt besonders effiziente Elektrolyseure. (Quelle: MDR)
- 80.000 Haushalte und drei Industrieunternehmen sollen mit Wasserstoff versorgt werden
- 20 Millionen Kubikmeter Speicherkapazität in Kirchheilingen
- Leitungsnetz soll auf 250 Kilometer, perspektivisch auf 500 Kilometer erweitert werden
- Herausforderung: Hoher Wasserstoffpreis und geringe Nachfrage
- 15 Millionen Euro Fördermittel für Wasserstoff-Tankstelle
- Anschluss ans Wasserstoff-Kernnetz bis spätestens 2030
„Wir haben immer noch eine Lücke zwischen dem, was der Wasserstoff in der Erzeugung kostet und dem, was derjenige, der ihn dann einsetzt, auch bezahlen kann.“ (Dr. Katharina Großmann, Ferngas Netzgesellschaft)
Infobox: Das Wasserstoff-Projekt TH2ECO in Thüringen ist eines der größten in Deutschland. Es steht beispielhaft für die Herausforderungen und Chancen der Energiewende, insbesondere im Bereich Wasserstoff. (Quelle: MDR)
Quellen:
- Energie: Unternehmen sparen mit neuen Strom-Strategien bis zu 30 Prozent
- Energie: Stromsteuer: Söder wundert sich über Länderkollegen
- Großer Infotag am 30. August: Viel Wissenswertes rund um Energie und Klima
- Energie: LNG-Terminals decken jetzt 8 Prozent der Gasimporte ab
- Gasspeicher in Deutschland zu 52 Prozent gefüllt - Wirtschaft - SZ.de
- Zwischenbilanz bei Thüringens großem Wasserstoff-Projekt