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Größter Solarpark Baden-Württembergs in Langenenslingen am Netz
In Langenenslingen (Kreis Biberach) ist der größte Solarpark Baden-Württembergs in Betrieb genommen worden. Nach Angaben des Energiekonzerns EnBW erzeugen 146.016 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt ab sofort ausreichend Strom, um rechnerisch den Bedarf von rund 30.000 Haushalten jährlich zu decken. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von etwa 80 Hektar und wurde innerhalb eines Jahres errichtet. Die Kosten für das Projekt, das ohne staatliche Förderung realisiert wurde, liegen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Planungen begannen 2019, der Baustart erfolgte im Februar 2024.
Vor Ort stößt das Projekt auf breite Zustimmung: Sämtliche Beschlüsse zum Solarpark wurden im Gemeinde- und Ortschaftsrat einstimmig gefasst. Die feierliche Eröffnung ist für Juli geplant, zu der hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik erwartet werden. Um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen, wurden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den lokalen Behörden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen entwickelt. Dazu zählen der Erhalt bestehender Streuobstbäume, die Pflanzung von rund 250 weiteren Sträuchern und Bäumen sowie das Anlegen von insgesamt 30 Teichen für Amphibien. Durch den Betrieb des Solarparks werden jährlich etwa 60.000 Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung vermieden.
Infobox: Der Solarpark in Langenenslingen ist ein bedeutender Schritt für die Energiewende in Baden-Württemberg und setzt Maßstäbe bei Bürgerbeteiligung und Naturschutz. (Quelle: SZ.de)
Innovative Agri-Photovoltaik-Anlage in Südtirol verbindet Landwirtschaft und Energieerzeugung
In Auer, Südtirol, wurde eine innovative Agri-Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 70 Kilowattpeak in Betrieb genommen. Die Anlage, die im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Symbiosyst unter der Koordination von Eurac Research errichtet wurde, kombiniert auf rund 3.000 Quadratmetern Apfelanbau mit erneuerbarer Energieerzeugung. Die Photovoltaikmodule sind in fast fünf Metern Höhe auf Solartrackern installiert, die dem Sonnenstand folgen und dem Wind standhalten. Sensoren erfassen kontinuierlich Energieproduktion sowie Luft- und Bodenbedingungen, um das Mikroklima unter den Paneelen zu überwachen.
Die Anlage ist in drei Bereiche unterteilt, in denen Module mit unterschiedlichen Transparenzgraden über breiteren und schmäleren Apfelbaumzeilen angebracht sind. Die Rotationsachse der Module befindet sich 4,80 Meter über dem Boden, um das Wachstum der Bäume und die Bewirtschaftung der Plantage nicht zu beeinträchtigen. Das Tragwerk aus Cortenstahl wurde in einem Windkanal getestet, um die Stabilität bei starkem Wind zu gewährleisten. Die erzeugte Energie reicht aus, um etwa 20 Haushalte zu versorgen. Die gewonnenen Daten sollen wichtige Erkenntnisse für die Forschung zur Agri-Photovoltaik liefern.
- Leistung: 70 Kilowattpeak
- Fläche: ca. 3.000 Quadratmeter
- Versorgte Haushalte: ca. 20
- Höhe der Module: 4,80 Meter
- Sensorik: Messung von Sonnenlicht, Temperatur, Feuchtigkeit, Wind
Infobox: Die Agri-PV-Anlage in Auer ist ein Pilotprojekt, das Landwirtschaft und Energieerzeugung vereint und neue Wege für nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen aufzeigt. (Quelle: Südtirol News)
Kraftwerksstandort Schkopau: Zukunftsperspektiven nach dem Kohleausstieg
Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann fordert eine zukunftssichere Perspektive für das Kraftwerk Schkopau im Saalekreis. Das Kraftwerk wandelt derzeit bis zu fünf Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebau Profen pro Jahr in Strom und Prozessdampf um und versorgt damit Haushalte und Industriebetriebe. Aufgrund des beschlossenen Kohleausstiegs soll die Kohleverstromung spätestens 2038 enden, möglicherweise aber schon einige Jahre früher.
Willingmann sieht die Möglichkeit, den Standort zu einem wasserstofffähigen Gaskraftwerk umzurüsten. Er fordert, dass Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) rechtzeitig die neue Kraftwerksstrategie vorlegt und neue Kapazitäten ausschreibt. Die Energieministerkonferenz der Länder hat sich dafür ausgesprochen, dass die ersten Ausschreibungen noch in diesem Jahr starten sollen. Die hervorragende Infrastruktur in Schkopau soll auch künftig genutzt werden.
Aktuelle Nutzung Jährliche Braunkohlemenge Kohleausstieg spätestens Perspektive Strom- und Prozessdampferzeugung 5 Mio. Tonnen 2038 Umrüstung zu wasserstofffähigem GaskraftwerkInfobox: Der Standort Schkopau steht exemplarisch für den Strukturwandel in der Energieversorgung und die Herausforderungen des Kohleausstiegs. (Quelle: STERN.de)
Bürgerenergiegenossenschaft „Meine Energie Bottwartal“ startet in Großbottwar
In Großbottwar wurde die Bürgerenergiegenossenschaft „Meine Energie Bottwartal eG“ gegründet. Ziel der Genossenschaft ist es, umweltfreundlichen Strom und Gas zu liefern und den Ausbau von Photovoltaikanlagen in der Region zu fördern. Die Initiative entstand aus dem kommunalen Agenda-Prozess und wird von der Agenda-Gruppe „Energienetze“ getragen, die sich seit zwei Jahren regelmäßig trifft. Die Gründungsmitglieder sind überzeugt, dass gemeinschaftliches Engagement der Schlüssel zur Energiewende und zur Stärkung der Region ist.
Im Anschluss an die Gründungsversammlung wurden Tobias Gabler, Günter Zimmermann und Robert Wien in den Aufsichtsrat gewählt. Jürgen Kiefer und Andreas Föll wurden als Vorstände bestellt. Die Genossenschaft plant, zunächst drei Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 250 Kilowattpeak zu errichten. Am 17. Juli 2025 ist eine Informationsveranstaltung geplant, um weitere Bürger für einen Beitritt zu gewinnen.
- Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft
- Geplante Photovoltaikleistung: 250 Kilowattpeak
- Informationsveranstaltung: 17. Juli 2025
- Förderung von Mitbestimmung und nachhaltiger Entwicklung
Infobox: Die Bürgerenergiegenossenschaft in Großbottwar setzt auf lokale Beteiligung und nachhaltige Energieprojekte. (Quelle: Ludwigsburger Kreiszeitung)
Heizungsgesetz bleibt ein kontroverses Thema
Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, das umstrittene Heizungsgesetz der Ampel abzuschaffen. Die neue Wirtschaftsministerin steht damit vor einer großen Aufgabe. In Deutschland wird mit verschiedenen Technologien wie Wärmepumpen, Gas, Holzpellets, Fern- und Nahwärme geheizt. Die Debatte um das Heizungsgesetz bleibt weiterhin ein heißes Eisen in der politischen Diskussion.
Infobox: Die Zukunft der Heiztechnologien und die politische Ausgestaltung des Heizungsgesetzes bleiben zentrale Themen der Energiepolitik. (Quelle: Die Rheinpfalz)
Quellen:
- Erneuerbare Energien - Größter Solarpark Baden-Württembergs ist am Netz - Wirtschaft
- Energie aus der Apfelplantage
- Energie: Willingmann will Kraftwerksstandort Schkopau sichern
- Energiewende vor Ort: „Meine Energie Bottwartal“ startet in Großbottwar
- Heizungsgesetz bleibt ein heißes Eisen
- Energie für KI-Rechenzentren: RWE-Chef fordert Strom-Sonderrechte für künstliche Intelligenz