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Methan-Lecks in Niedersachsen: 17 Energie-Anlagen betroffen
Eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Clean Air Taskforce (CATF) Anfang Juni 2025 hat an 17 von 26 untersuchten Energie-Anlagen in Niedersachsen „signifikante“ Methan-Freisetzungen festgestellt. Besonders auffällig waren starke Emissionen aus dem Haupt-Entlüftungskamin der Kompressorstation von Exxon Mobile in Söhlingen, wo zudem eine Fackel nicht entzündet war. Auch bei der Salzkaverne Etzel wurden über zwei Tage hinweg kontinuierliche Emissionen aus vier verschiedenen Anlageteilen gemessen. In Wardenburg wurden „extrem große und signifikante Emissionen“ bei einer Verdichteranlage von Open Grid Europe festgestellt, offenbar ausgelöst durch Umbauarbeiten an einer Pipeline.
Die Europäische Methanverordnung, die seit 2024 in Kraft ist, verpflichtet Betreiber fossiler Energieinfrastrukturen zur regelmäßigen Überwachung und Meldung ihrer Methan-Emissionen. Dennoch zeigte die Stichprobe, dass das System der Selbstüberwachung Lücken aufweist. Die DUH betont, dass es in der Methanverordnung keine erlaubten Grenzwerte gibt – Methan darf nur in eng definierten Notfällen abgelassen werden. Die Betreiber hätten viele der Leckagen im Rahmen von Lecksuche- und Reparaturkampagnen erkennen müssen, zu denen sie seit August 2024 verpflichtet sind. Die DUH kritisiert, dass keine großen Investitionen nötig wären, sondern lediglich eine ordentliche Wartung der bestehenden Anlagen.
„Es gibt in der Methanverordnung keine erlaubten Grenzwerte – da darf gar nichts rauskommen“, sagt DUH-Referentin Tabea Pottiez.
Die Überwachung der Anlagen erfolgt durch die Betreiber selbst, basierend auf Richtlinien des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW). Laut DVGW betrug der Anteil der Verteilnetze an den Treibhausgas-Emissionen Deutschlands nur 0,031 Prozent im Jahr 2023. Die EU-Methanverordnung führe laut DVGW zu „hohem bürokratischem Aufwand, ohne einen nennenswerten Hebel für Einsparungen zugunsten des Klimaschutzes zu bewirken“.
Bislang haben erst fünf Bundesländer die zuständigen Stellen für die Überwachung benannt, darunter Niedersachsen. Die DUH und CATF haben ihre Ergebnisse den niedersächsischen Behörden gemeldet. Die DUH kritisiert, dass bisher kein einziger Fall bekannt ist, in dem eine Behörde in Deutschland eine eigene Messung vorgenommen hat.
Anzahl untersuchter Anlagen | Anzahl mit signifikanten Lecks | Jahr der Untersuchung |
---|---|---|
26 | 17 | 2025 |
- Starke Emissionen bei Exxon Mobile in Söhlingen
- Kontinuierliche Emissionen bei Salzkaverne Etzel
- Extrem große Emissionen bei Open Grid Europe in Wardenburg
Infobox: Die Untersuchung zeigt, dass trotz neuer EU-Verordnung weiterhin erhebliche Methan-Lecks in der Energiewirtschaft bestehen. Die DUH fordert eine stärkere Kontrolle durch Behörden und eine bessere Wartung der Anlagen. (Quelle: t3n)
Schiffelbach plant unabhängige Energieversorgung durch Nahwärmenetz
Das 250-Einwohner-Dorf Schiffelbach will sich künftig unabhängig mit Energie versorgen. Geplant ist ein zentrales Heizwerk, das von einer Genossenschaft betrieben wird und die Haushalte mit Wärme versorgt. Die Wärme soll durch zwei Wärmepumpen erzeugt werden. Ursprünglich war Holz als Hauptenergieträger vorgesehen, doch verschiedene Konzepte mit Hackschnitzelanlagen erwiesen sich als zu teuer. Das Projekt wurde daher an die Größe des Ortes angepasst.
Im Heizwerk soll Wasser auf etwa 80 Grad erhitzt und über Rohre zu den Kunden transportiert werden. Ein Wärmetauscher in der Übergabestation beim Kunden überträgt die Wärme auf den Heizkreislauf im Haus. Für den Notfall ist eine Gasversorgung vorgesehen. Die Wärmepumpen werden mit elektrischem Strom betrieben, der für zehn Jahre über eine Betriebskostenförderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze günstig bezogen werden kann. Danach gibt es verschiedene Optionen, etwa die Eigenproduktion des Stroms durch Photovoltaik oder Windkraft.
Die im November 2024 gegründete Genossenschaft prüft aktuell die Eintragung ins Genossenschaftsregister. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf etwa 3 Millionen Euro. Die Finanzierung soll durch Fördergelder, Kredite und die Einlagen der Mitglieder erfolgen. Insgesamt gibt es bereits 58 Mitglieder, davon sechs investierende Mitglieder. Reguläre Mitglieder müssen mindestens zehn Anteile kaufen, um einen Anschluss an die Wärmeversorgung zu erhalten. Die Wärme wird nach Kilowattstunden abgerechnet, Überschüsse werden zur Senkung des Energiepreises eingesetzt.
Projektkosten | Mitgliederzahl | Gründung der Genossenschaft |
---|---|---|
ca. 3 Millionen Euro | 58 (davon 6 investierende Mitglieder) | November 2024 |
- Wärmeerzeugung durch zwei Wärmepumpen
- Notfallversorgung mit Gas
- Förderung für Strombezug für zehn Jahre
- Projektstart nach Eintragung der Genossenschaft und Bewilligung der Fördergelder
Infobox: Schiffelbach setzt auf ein genossenschaftlich organisiertes Nahwärmenetz mit Wärmepumpen und will so langfristig eine sichere und unabhängige Energieversorgung gewährleisten. (Quelle: HNA)
Rechenzentren: Nachhaltige Kühltechnologien senken Stromverbrauch
Mit dem Boom der Digitalisierung steigt auch der Stromverbrauch von Rechenzentren. Besonders der Einsatz von Künstlicher Intelligenz erhöht den Energiebedarf weiter. In der Schweiz entstehen derzeit zahlreiche neue Rechenzentren, um die steigende Nachfrage zu decken. Damit die Digitalisierung nicht zur Klimabelastung wird, setzen Betreiber zunehmend auf nachhaltige Technologien wie Flüssigkeitskühlung und Freecooling.
Diese neuen Kühltechniken und eine clevere Architektur können den Stromverbrauch und die Abwärme von Rechenzentren deutlich reduzieren. Ziel ist es, die Datenverarbeitung künftig nachhaltiger zu gestalten und die Klimabilanz der Branche zu verbessern.
- Flüssigkeitskühlung und Freecooling als nachhaltige Alternativen
- Steigender Energiebedarf durch Künstliche Intelligenz
- Reduktion von Stromverbrauch und Abwärme als zentrale Herausforderung
Infobox: Rechenzentren setzen verstärkt auf innovative Kühltechnologien, um den steigenden Strombedarf und die Klimabelastung zu senken. (Quelle: 3sat-Mediathek)
Entlassungswelle beim Energie-Startup Enter: KI ersetzt Mitarbeiter
Beim Energie-Startup Enter kam es Anfang der Woche zu einer Massenentlassung. Betroffene berichten, dass ihnen in einem Call am Montagnachmittag mitgeteilt wurde, dass sie ihre Stellen verlieren würden. Noch während des Calls erhielten sie die schriftliche Kündigung per Kurier. Eine Begründung für die Kündigungen wurde nicht genannt.
Nach Angaben mehrerer Stimmen aus dem Unternehmen betrifft die Entlassungswelle eine mittlere zweistellige Anzahl von Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, darunter Field Operations, Customer Care und Business Development – sowohl in Berlin als auch an Remote-Standorten. Die Entlassungen waren so umfangreich, dass das Unternehmen eine Massenentlassung bei der Agentur für Arbeit anzeigen musste.
- Massenentlassung betrifft verschiedene Abteilungen
- Keine Begründung für die Kündigungen
- Meldung der Massenentlassung bei der Agentur für Arbeit
Infobox: Das Energie-Startup Enter hat eine größere Zahl von Mitarbeitern entlassen, offenbar im Zuge einer Umstrukturierung und dem verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. (Quelle: Business Insider Deutschland)
Quellen:
- Methan-Lecks in Niedersachsen aufgedeckt: 17 Energie-Anlagen strömen das Treibhausgas aus
- Schiffelbach will sich in Zukunft unabhängig mit Energie versorgen
- Fußball-Vereine Freundschaftsspiele
- Energie Cottbus: Zuschauerrekord beim Testspiel – Schönwalde feiert „Titan“
- Flüssigkeitskühlung und Freecooling: Nachhaltige Technik senkt Stromhunger von Rechenzentren
- Wieder Entlassungswelle beim Energie-Startup: Ersetzt Enter Mitarbeiter mit KI?