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Energiehunger der Künstlichen Intelligenz: KI-Modelle treiben Strombedarf in neue Höhen
Der weltweite Strombedarf von Rechenzentren wird sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln und bis 2030 so viel Strom verbrauchen wie ganz Japan heute. Das erklärte Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energie-Agentur, und betonte, dass Rechenzentren in den Vereinigten Staaten voraussichtlich fast die Hälfte des Anstiegs der Stromnachfrage ausmachen werden, in Japan sogar mehr als die Hälfte. Die Universität Cambridge prognostiziert, dass sich der Energiebedarf der Big-Tech-Branche in den nächsten 15 Jahren durch KI mindestens verfünffachen wird. Der Konzern Meta hat bereits einen Energievertrag über 20 Jahre abgeschlossen, während Google auf kleinere Atomkraftwerke setzt. Google räumte in seinem Nachhaltigkeitsbericht ein, dass die Treibhausgas-Emissionen für 2023 um 13 Prozent gestiegen sind und gegenüber 2019 sogar um 48 Prozent. Auch bei Microsoft stiegen die Emissionen im Vergleich zum Jahr 2020 um mehr als 23 Prozent.
Eine Studie der Hochschule München zeigte, dass der Energieverbrauch von KI-Modellen stark variiert und je nach Thema bis zu 50 Mal mehr CO₂-Emissionen verursachen kann. Anfragen mit hohem Rechenaufwand, etwa zu Philosophie oder abstrakter Algebra, verursachen sechsmal höhere Emissionen als Standardwissen. Besonders akkurat antwortende Modelle haben eine schlechtere Klimabilanz. Nutzer haben derzeit keine Möglichkeit, den Energieverbrauch ihrer KI-Anfragen direkt zu beeinflussen oder zu messen. Experten fordern mehr Transparenz und politische Regulierung, um die ökologischen Kosten von KI besser zu erkennen und zu steuern. Für Europa wird es entscheidend sein, sowohl günstige als auch saubere Energie bereitzustellen, um als Standort für Data Center attraktiv zu bleiben und die Klimaziele nicht zu gefährden.
„Derzeit sehen wir bei den Sprachmodellen einen klaren Kompromiss zwischen Genauigkeit und Nachhaltigkeit“, so das Team um Maximilian Dauner von der Hochschule München.
- Strombedarf von Rechenzentren verdoppelt sich in fünf Jahren (IEA)
- Google: Treibhausgas-Emissionen 2023 um 13 % gestiegen, seit 2019 um 48 %
- Microsoft: Emissionen seit 2020 um mehr als 23 % gestiegen
- KI-Anfragen können bis zu 50 Mal mehr CO₂ verursachen, je nach Thema
Infobox: Die Integration von KI in Alltagsanwendungen und der steigende Energiebedarf stellen eine große Herausforderung für die Erreichung der Klimaziele dar. (Quelle: WELT)
Stehende Windräder in OWL: Millionenverluste durch fehlende Netze und Speicher
In Ostwestfalen-Lippe (OWL) können viele Windräder nicht betrieben werden, obwohl ausreichend grüner Strom vorhanden wäre, um beispielsweise eine Stadt wie Minden ein Jahr lang komplett zu versorgen. Der Grund: Es fehlen die notwendigen Speicher und Netze, um die überschüssige Energie ins Stromnetz einzuspeisen. Dadurch entstehen für die Bürger in OWL jährliche Kosten in Millionenhöhe, da die produzierte Energie nicht genutzt werden kann.
- Überschüssige Energie kann nicht eingespeist werden
- Fehlende Speicher und Netze führen zu Millionenverlusten
- Eine Stadt wie Minden könnte ein Jahr lang mit dem überschüssigen Strom versorgt werden
Infobox: Die fehlende Infrastruktur für die Nutzung erneuerbarer Energien verursacht in OWL erhebliche finanzielle Verluste. (Quelle: nw.de)
Indien übertrifft Europa: Erneuerbare Energien auf Rekordniveau
Indien hat die Ziele des Pariser Klimaabkommens bereits fünf Jahre vor dem offiziellen Zieljahr 2030 erreicht. Derzeit stammt die Hälfte der indischen Stromproduktion aus erneuerbaren und nicht-fossilen Energiequellen. Im Juli 2025 wurden von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt. Damit liegt Indien weltweit auf Platz drei bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien – hinter China und den USA.
Land | Anteil erneuerbarer Energien an Stromproduktion |
---|---|
Indien | 50 % |
EU (2024) | 47 % |
Deutschland (2024) | knapp 58 % |
Indien plant, die Kohlenstoffintensität seiner Wirtschaft bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zu senken und bis 2070 klimaneutral zu werden. Der Ausbau erneuerbarer Energien schafft Millionen neue Arbeitsplätze und trägt zu sauberer Luft und einem stabileren Klima bei.
Infobox: Indien hat die Pariser Klimaziele fünf Jahre vor Frist erfüllt und übertrifft damit die EU beim Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Chevron übernimmt für 53 Milliarden Dollar Anteile am Riesen-Ölfeld in Guyana
Der US-Ölkonzern Chevron hat sich in einem jahrelangen Rechtsstreit mit ExxonMobil durchgesetzt und übernimmt für 53 Milliarden US-Dollar das Energieunternehmen Hess. Damit sichert sich Chevron 30 Prozent der Anteile am Ölfeld Stabroek vor der Küste von Guyana. Exxon ist mit 45 Prozent an Stabroek beteiligt, der chinesische Ölkonzern CNOOC mit 25 Prozent. Exxon und CNOOC hatten nach dem Kaufangebot für Hess ein Vorkaufsrecht geltend gemacht, was jedoch durch einen Schiedsspruch der Internationalen Handelskammer (ICC) abgelehnt wurde.
Das Stabroek-Ölfeld gilt als einer der wertvollsten Funde der letzten Jahre. Analysten sprechen vom „besten Öldeal in der modernen Geschichte“. Die fossilen Energiekonzerne profitieren derzeit von gelockerten Klimazielen und einer Politik, die die Förderung von Öl und Gas erleichtert.
- Chevron zahlt 53 Milliarden US-Dollar für Hess
- Stabroek-Ölfeld: 30 % Hess (nun Chevron), 45 % Exxon, 25 % CNOOC
- Schiedsspruch der ICC zugunsten von Chevron
Infobox: Mit dem Deal sichert sich Chevron einen bedeutenden Anteil am lukrativen Stabroek-Ölfeld in Guyana. (Quelle: Spiegel)
BASF und Equinor schließen Gas-Liefervertrag über 23 Terawattstunden jährlich
Der Chemiekonzern BASF und der norwegische Energieanbieter Equinor haben einen Vertrag über die jährliche Lieferung von bis zu 23 Terawattstunden (TWh) Erdgas aus Norwegen abgeschlossen. Das entspricht rund 2 Milliarden Kubikmetern Gas. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2024 insgesamt 844 TWh Erdgas verbraucht. Der Vertrag läuft über zehn Jahre und sichert einen wesentlichen Teil des Erdgasbedarfs der BASF in Europa. Die Lieferungen beginnen am 1. Oktober 2025.
BASF nutzt Erdgas sowohl als Energiequelle als auch als Rohstoff zur Produktion wichtiger Basischemikalien. Die Vereinbarung unterstützt die Strategie des Unternehmens zur Diversifizierung seines Energie- und Rohstoffportfolios.
Jährliche Gaslieferung | Vertragslaufzeit | Vergleich: Gesamtverbrauch Deutschland (2024) |
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23 TWh (2 Mrd. m³) | 10 Jahre | 844 TWh |
Infobox: Der neue Gasvertrag sichert BASF langfristig einen bedeutenden Teil ihres Energiebedarfs. (Quelle: Die Rheinpfalz)
Wasserkraft in Kulmbach: Die unterschätzte erneuerbare Energie
Im Rahmen des „Tag der Wasserkraft“ öffneten Wasserkraftwerke in Bayern ihre Türen für die Öffentlichkeit. In Kulmbach präsentierte Hartmut Kolb seine „Frischenmühle“ und informierte 16 Neuntklässler der Carl-von-Linde Realschule über die Bedeutung der Wasserkraft für die Energiewende. Im Vergleich zu Wind- und Solarenergie spielt die Wasserkraft eine geringere Rolle, bietet jedoch entscheidende Vorteile für die Versorgungssicherheit und die Stabilität des Stromnetzes.
- Wasserkraftwerke bieten Einblick in die Praxis der erneuerbaren Energie
- Wasserkraft trägt zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität bei
Infobox: Wasserkraft bleibt eine wichtige, aber oft unterschätzte Säule der Energiewende. (Quelle: Frankenpost)
Quellen:
- Energie: Wenn ChatGPT und Co. eigene Atomkraftwerke brauchen
- Stehende Windräder: Überschüssige Energie kostet Bürger in OWL Millionen Euro
- Energie-Revolution kommt: Indien vollzieht Turnaround und übertrifft Europa
- Chevron bekommt für 53 Milliarden Riesen-Ölfeld in Guyana
- BASF und Equinor schließen neuen großen Gas-Vertrag
- Kulmbach: Wasserkraft – die unterschätzte erneuerbare Energie