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IRENA-Bericht: Erneuerbare Energien sparen weltweit 467 Milliarden Dollar ein
Laut dem aktuellen Bericht „Renewable Power Generation Costs in 2024“ der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) haben Unternehmen durch den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien weltweit 467 Milliarden Dollar weniger für die Bereitstellung von Energie aus Kohle, Öl und Gas ausgegeben. Besonders in Asien, Afrika und Südamerika profitieren Länder von den Kostenvorteilen, da dort die Hürden für den Ausbau erneuerbarer Energien geringer sind. In Europa und Nordamerika hingegen bremsen lange Genehmigungszeiten, fehlender Netzausbau und eine teils ungünstige Einbindung erneuerbarer Quellen die Entwicklung und verteuern den Strom.
Onshore-Windkraft gilt als die kostengünstigste erneuerbare Technik: Pro Kilowattstunde kostet Windenergie im Mittel 0,034 US-Dollar, Solarstrom liegt knapp ein Zehntel Dollar darüber. Im globalen Schnitt war Strom aus Photovoltaik 2024 um 41 Prozent günstiger als die billigste fossile Stromquelle, bei Onshore-Windkraft betrugen die Einsparungen sogar 53 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 582 Gigawatt an erneuerbaren Kapazitäten zugebaut. 91 Prozent dieser neuen Anlagen waren laut IRENA kosteneffektiver als die günstigste fossile Alternative.
Die Kosten für Batteriespeicher sind seit 2010 um 93 Prozent gesunken – von mehr als 2500 Dollar pro Kilowattstunde auf weniger als 200 Dollar. Dennoch warnt IRENA vor geopolitischen Risiken, insbesondere durch Zollunsicherheiten und mögliche Kostensteigerungen, etwa in China. Ein Engpass bei Rohstoffen wird hingegen kaum noch gesehen.
Kennzahl | Wert |
---|---|
Einsparungen durch Erneuerbare (weltweit) | 467 Mrd. US-Dollar |
Kosten Onshore-Wind (pro kWh) | 0,034 US-Dollar |
Kostensenkung Batteriespeicher (seit 2010) | 93 % |
Zubau Erneuerbare Kapazität (2023) | 582 GW |
Infobox: Der Ausbau erneuerbarer Energien bringt weltweit enorme Kostenvorteile, wird aber in Europa und Nordamerika durch strukturelle Hürden gebremst. (Quelle: FAZ)
Solarbranche in Deutschland: Insolvenzen und Preisdruck aus Asien
Die deutsche Solarbranche steht unter massivem Druck. Immer mehr Insolvenzanträge belasten die Industrie, die einst mit dem „Solar Valley“ im Osten Deutschlands eine Vorreiterrolle einnahm. Der Preisdruck aus Asien, insbesondere aus China, ist enorm: Die meisten der rund 5,3 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland stammen aus chinesischer Produktion, da dort staatliche Subventionen zu deutlich niedrigeren Preisen führen. Die installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland beträgt etwa 107,5 Gigawatt und deckt rund 15 Prozent des Strombedarfs. Bis 2030 soll diese Leistung laut Bundesregierung auf 215 Gigawatt steigen.
Nach einem Boom zwischen 2019 und 2023, in dem sich die Nachfrage bei Eigenheimbesitzern verzehnfachte, ist der Ausbau zuletzt spürbar zurückgegangen. Auch deutsche Hersteller von Komponenten wie Wechselrichtern oder Batteriespeichern geraten zunehmend unter Kostendruck. Die Glasmanufaktur Brandenburg GmbH, wohl das letzte Unternehmen dieser Art in Deutschland, musste im Juli Insolvenz anmelden. Beim Solarmodulhersteller Meyer Burger ruht die Produktion an den Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt mit zusammen rund 500 Mitarbeitern. Der vorläufige Insolvenzverwalter sieht jedoch Sanierungschancen und verhandelt mit mehreren Investoren.
Im nordhessischen Landkreis Kassel plant der Solartechnik-Hersteller SMA, bis Ende 2025 rund 700 Stellen in Deutschland und weltweit 1.100 abzubauen. Die Branche fordert einen „Resilienz-Bonus“ zur Förderung heimischer Solarmodule, bislang jedoch ohne Erfolg. Hoffnung setzt die Branche auf Innovationen wie das Unternehmen NexWafe, das Silizium-Wafer mit einem neuen Verfahren günstiger herstellen will.
- 5,3 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland
- Installierte Leistung: 107,5 GW (15 % des Strombedarfs)
- Ziel für 2030: 215 GW
- Rund 500 Mitarbeiter bei Meyer Burger betroffen
- 700 Stellenabbau bei SMA in Deutschland bis 2025
Infobox: Die deutsche Solarbranche kämpft mit asiatischer Konkurrenz, sinkender Nachfrage und zahlreichen Insolvenzen. Innovationen und politische Unterstützung könnten die Wende bringen. (Quelle: SZ.de)
Ökostrom weltweit günstiger als fossile Alternativen
Einer Studie der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zufolge waren 91 Prozent der 2023 in Betrieb genommenen erneuerbaren Stromprojekte günstiger als neue fossile Alternativen. Die Kosten für Solarstrom lagen im Durchschnitt 41 Prozent, für Windenergie an Land 53 Prozent unter den günstigsten fossilen Optionen. Im Jahr 2024 wurden weltweit 582 Gigawatt neue erneuerbare Kapazität installiert, was Einsparungen von fossilen Brennstoffen in Höhe von rund 57 Milliarden US-Dollar entspricht.
Ökostrom war 2023 für zehn Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. In der EU lag dieser Anteil bei 33 Prozent, in China bei 20 Prozent und in den USA bei lediglich sechs Prozent. UN-Generalsekretär António Guterres betonte, dass Länder, die an fossilen Brennstoffen festhalten, ihre Wirtschaft sabotieren. Erneuerbare Energien machen Länder unabhängiger und weniger anfällig für Energiekrisen. Die Studie sieht jedoch auch Hürden wie geopolitische Spannungen, Rohstoffengpässe und Handelszölle, die die Preisvorteile dämpfen könnten. Seit 2010 sind die Kosten für Batteriespeicher um 93 Prozent gesunken, doch die Investitionen in die Infrastruktur halten nicht Schritt.
Kennzahl | Wert |
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Günstigere erneuerbare Projekte (2023) | 91 % |
Kostenvorteil Solarstrom | 41 % günstiger |
Kostenvorteil Windenergie an Land | 53 % günstiger |
Installierte erneuerbare Kapazität (2024) | 582 GW |
Einsparungen fossiler Brennstoffe | 57 Mrd. US-Dollar |
Ökostrom-Anteil am BIP (EU/China/USA) | 33 % / 20 % / 6 % |
Infobox: Erneuerbare Energien sind weltweit günstiger als fossile Alternativen und stärken die wirtschaftliche Unabhängigkeit. (Quelle: WEB.DE)
Deutschland weiterhin stark abhängig von fossilen Energien
Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien bezieht Deutschland noch immer 76 Prozent seiner Primärenergie aus fossilen Quellen. Die Journalistin Annika Joeres warnt im Krisenpodcast „Auch das noch?“ vor der Macht der fossilen Lobby, die ihr Geschäftsmodell weiterhin verteidigt. Im Alltag – vom Brötchenbacken bis zur Fahrt ins Büro – dominiert nach wie vor der Verbrauch von Gas und Öl.
Die Petro-Lobby beeinflusst laut der Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes nicht nur nationale, sondern auch internationale Klimaverhandlungen. Die Diskussionen im Podcast zeigen, dass ein grundlegendes Verständnis der Zusammenhänge der erste Schritt zur Lösung ist. Die fossile Lobby verstärkt aktuell ihre Aktivitäten, um ihre Position zu sichern.
„Jetzt dreht die fossile Lobby noch mal richtig auf, um ihr Geschäftsmodell auch in Zukunft zu erhalten.“ (Annika Joeres, DIE ZEIT)
- 76 % der Primärenergie in Deutschland aus fossilen Quellen
- Starker Einfluss der fossilen Lobby auf Politik und Wirtschaft
Infobox: Deutschland bleibt trotz Energiewende stark von fossilen Energien abhängig, die fossile Lobby ist weiterhin sehr einflussreich. (Quelle: DIE ZEIT)
US-Start-up will Gold aus Quecksilber herstellen
Das US-Start-up Marathon Fusion aus San Francisco behauptet, eine Formel zur Herstellung von Gold aus Quecksilber gefunden zu haben. Das Unternehmen, das sich auf Kernfusion spezialisiert hat, hat bislang rund 6 Millionen Dollar Risikokapital und etwa 4 Millionen Dollar staatliche Förderung erhalten. In einer Publikation beschreibt Marathon Fusion ein Verfahren der „nuklearen Transmutation“, bei dem das Isotop Quecksilber-198 durch Neutronenbeschuss in das instabile Isotop Quecksilber-197 umgewandelt wird, das wiederum innerhalb von 64 Stunden in das stabile Isotop Gold-197 zerfällt.
Obwohl die wissenschaftliche Überprüfung noch aussteht, bezeichnen Experten das Verfahren als „interessant“ oder „vielversprechend“. Künftige Kernfusions-Reaktoren könnten laut Marathon Fusion pro Jahr bis zu 5.000 Kilogramm Gold als Nebeneffekt neben der Produktion von einem Gigawatt Energie herstellen.
- 6 Mio. Dollar Risikokapital, 4 Mio. Dollar staatliche Förderung
- Bis zu 5.000 kg Gold pro Jahr als Nebeneffekt möglich
- 1 GW Energieproduktion pro Reaktor
Infobox: Marathon Fusion arbeitet an einem Verfahren zur Goldherstellung aus Quecksilber mittels Kernfusion – die wissenschaftliche Bestätigung steht noch aus. (Quelle: Manager Magazin)
Quellen:
- Neue IRENA-Bilanz: Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energie kostet die Konzerne 467 Milliarden Euro
- Erneuerbare Energien - Trübe Aussichten für die Solarbranche - Wirtschaft - SZ.de
- Studie zeigt: Ökostrom fällt rasant unter Preis von Öl und Gas
- Energie Cottbus Neuzugänge: Transfers stocken – aber Präsident Lemke macht Hoffnung
- Krisenpodcast "Auch das noch?": "Leute, wir sind noch immer unglaublich abhängig!"
- Gold herstellen aus Quecksilber: US-Energie-Start-up hat angeblich die Formel dafür