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Stromnetzbetreiber E.DIS: Überproduktion von Energie und Herausforderungen beim Netzausbau
Patrick Wittenberg, Vorstandsvorsitzender des Stromnetzbetreibers E.DIS, berichtet im Interview mit rbb24, dass in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktuell rund 16 Gigawatt an installierter Leistung aus erneuerbaren Energien ans Netz angeschlossen sind. Der Verbrauch zu Spitzenzeiten liegt jedoch nur bei etwa 2,3 Gigawatt. Das bedeutet, dass deutlich mehr Energie produziert wird, als in der Region benötigt wird. Um diese Überspeisung zu bewältigen, investierte E.DIS im vergangenen Jahr 300 Millionen Euro in den Netzausbau – vor fünf Jahren waren es noch 150 Millionen Euro. Die Tendenz der Investitionen ist weiter steigend.
Wittenberg betont, dass die Bundesregierung nicht plane, die Netzentgelte abzuschaffen, sondern vielmehr die Kosteneffizienz der Energiewende im Blick habe. Er sieht die Notwendigkeit, den Netzausbaubedarf auf das notwendige Minimum zu reduzieren, etwa durch Allokationssignale für erneuerbare Energien, die an Orten mit noch freier Netzkapazität installiert werden. Zudem müssten die Genehmigungsverfahren für den Netzausbau beschleunigt werden.
Aktuell liegen E.DIS Anträge für weitere 220 Gigawatt an erneuerbaren Energien vor. Selbst wenn nur 10 bis 15 Prozent davon realisiert werden, würde das die installierte Leistung auf bis zu 45 Gigawatt erhöhen. Im Bereich der Energiespeicherung gibt es rund 40 Gigawatt an Speicheranfragen im Versorgungsgebiet, die jedoch meist rein marktwirtschaftlich betrieben werden. Wittenberg fordert ein Modell, in dem die Netzdienlichkeit von Speichern wirtschaftlich honoriert wird.
Im Bereich Digitalisierung setzt E.DIS auf digitale Ortsnetzstationen mit über 1700 Messpunkten und etwa 7000 intelligente Zähler, um den Netzzustand nahezu in Echtzeit zu erfassen. Dies ermöglicht eine effizientere Netzplanung und -steuerung. Bei Überkapazitäten kann der Netzbetreiber beispielsweise die Einspeisung von privaten Photovoltaikanlagen oder Wallboxen dimmen, um die Netzstabilität zu sichern.
„Wir produzieren mehr Energie, als wir in unserer Region benötigen.“ (Patrick Wittenberg, E.DIS, rbb24)
Die Diskussion um regionale Strompreise wird von einigen Kommentatoren aufgegriffen. So wird angeregt, bei Überproduktion den Strom vor Ort günstiger anzubieten, um Investoren anzulocken und die Akzeptanz für Windkraft zu erhöhen. Ein Landwirt in Brandenburg erhält laut einem Notarvertrag 30.000 Euro pro Jahr für zwei bis drei Windräder auf seinem Land.
Jahr | Strompreis (Cent/kWh, inkl.) | Verbrauch (kWh/Jahr) |
---|---|---|
2010 | 19,00 | 1.500 |
2024 | 41,45 | 1.000 |
ab Juli 2025 (gewünscht) | 44,40 | - |
- Rund 16 GW installierte Leistung erneuerbarer Energien im E.DIS-Netzgebiet
- Spitzenverbrauch: ca. 2,3 GW
- Investitionen in Netzausbau 2023: 300 Mio. Euro
- Speicheranfragen: ca. 40 GW
- Strompreis 2024: 41,45 Cent/kWh (inkl.)
- Landwirte erhalten bis zu 30.000 Euro/Jahr für Windräder auf ihrem Land
Infobox: E.DIS sieht sich als Vorreiter bei Digitalisierung und Netzausbau, fordert aber effizientere Genehmigungsverfahren und eine stärkere Honorierung netzdienlicher Speicher. Die Überproduktion von Strom in Brandenburg bietet Chancen für die Ansiedlung stromintensiver Industrien, erfordert aber auch neue Modelle für die Nutzung und Verteilung der Energie. (Quelle: rbb24)
DFB-Team gegen Portugal: Tempo als entscheidender Faktor für die Niederlage
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat das Halbfinale der Nations League gegen Portugal mit 1:2 verloren. Laut sportschau.de war das Hauptproblem der deutschen Mannschaft ein Geschwindigkeitsdefizit, das sowohl in der Defensive als auch im Offensivspiel deutlich wurde. Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte, dass Portugal verdient ins Finale eingezogen sei. Kapitän Joshua Kimmich kritisierte nach dem Spiel: „Wir waren in allen Phasen des Spiels nicht am Limit.“
Im Spielverlauf nutzte Francisco Conceição einen Tempovorteil gegen Robin Gosens zum Ausgleich. Portugals Trainer Roberto Martínez wechselte in der 58. Minute dreimal, wodurch das Mittelfeld mit Vitinha und die Offensive mit Conceição deutlich an Dynamik gewannen. Nagelsmann brachte mit Gosens, Serge Gnabry und Niclas Füllkrug zwar frische Kräfte, doch die deutschen Einwechselspieler wirkten in der Schlussphase kraftlos.
Die deutsche Mannschaft hatte laut Nagelsmann zu wenig die Tiefe attackiert und das Offensivspiel war insgesamt enttäuschend. Florian Wirtz erzielte das einzige Tor für Deutschland, ein weiterer Abschluss von Nick Woltemade blieb eine der wenigen Chancen. In der Einzelkritik wurde Jonathan Tah als Abwehrchef hervorgehoben, der in seiner neuen Rolle viele Fehler machte, während die Offensive wenig überzeugte.
„Wir müssen 100 Prozent geben, dann können wir mit Top-Nationen mithalten, sind vielleicht sogar besser.“ (Julian Nagelsmann, sportschau.de)
- Deutschland verliert das Halbfinale der Nations League gegen Portugal mit 1:2
- Hauptursache: Tempodefizite in Defensive und Offensive
- Portugals Einwechslungen bringen entscheidenden Vorteil
- Florian Wirtz erzielt das einzige deutsche Tor
- Kritik an fehlender Tiefe und Dynamik im deutschen Spiel
Infobox: Die Niederlage gegen Portugal wird auf mangelndes Tempo und fehlende Konsequenz in allen Mannschaftsteilen zurückgeführt. Trotz individueller Qualität reichte es nicht, um mit der Dynamik der Portugiesen mitzuhalten. (Quelle: sportschau.de)
Quellen:
- Katherina Reiche beim Energie-Kongress: So will die neue Ministerin die Energiepolitik verändern
- Stromnetzbetreiber im Interview: "Wir produzieren mehr Energie, als wir in unserer Region benötigen"
- Tempo entscheidend für Niederlage: DFB-Team gegen Portugal - Energieträger ohne Energie
- Der Börsen-Tag: Erzeugerpreise im Euroraum im Sinkflug - billigere Energie macht's möglich
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