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SPD kritisiert Ministerin Reiche: Streit um Energie-Monitoring-Auftrag
Die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Nina Scheer, hat Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) scharf kritisiert. Laut einem Bericht der taz.de wirft Scheer der Ministerin vor, dass die Aufgabenbeschreibung für das Energie-Monitoring nicht den Vorgaben des Koalitionsvertrags entspricht. Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD wurde ein „Energie-Monitoring“ vereinbart, das als Gutachten den Stand der Energiewende und den künftigen Strombedarf analysieren soll. Dieses Gutachten soll die Grundlage für die zukünftige Energiepolitik bilden.
Reiche hat den Auftrag an das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln vergeben, das wegen seiner Nähe zur fossilen Wirtschaft umstritten ist. Kritiker befürchten, dass das Gutachten dazu genutzt werden könnte, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen, insbesondere durch eine niedrigere Stromverbrauchsprognose. In der Leistungsbeschreibung für das Gutachten werden laut Scheer weitergehende Fragen aufgeworfen, etwa ob es einer Neuausrichtung der Energiepolitik bedarf. Scheer warnt, dass dies alle geltenden energiepolitischen Regelungen infrage stelle und Planungs- sowie Investitionsunsicherheit schaffe. Ergebnisse, die nicht im Koalitionsvertrag stehen oder ihm widersprechen, könnten laut Scheer nicht verwertet werden, ohne eine Koalitionskrise zu riskieren. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte sich auf Anfrage der taz nicht zu der Kritik äußern.
„Kombiniert man diese Fragestellung mit der von der Leistungsbeschreibung aufgeführten Vorauswahl an zu berücksichtigenden Studien, die in der hier erkennbaren Schwerpunktsetzung auf reduzierte Strombedarfsprognosen ebenfalls keine koalitionäre Grundlage haben, ist man im Bereich der Nichtverwertbarkeit der Ergebnisse“, so Nina Scheer.
- SPD kritisiert die Vergabe des Energie-Monitorings an ein Institut mit Nähe zur fossilen Wirtschaft.
- Die Aufgabenbeschreibung geht laut SPD über den Koalitionsvertrag hinaus und schafft Unsicherheit.
- Das Ministerium äußert sich nicht zu den Vorwürfen.
Infobox: Die SPD sieht durch die aktuelle Aufgabenbeschreibung für das Energie-Monitoring die Ziele der Energiewende und die Planungssicherheit gefährdet. (Quelle: taz.de)
Stromkosten-Entlastung: Wie viel kommt wirklich bei den Kunden an?
Die Bundesregierung plant, Stromkunden bei den Netzentgelten zu entlasten, da diese als Bestandteil des Strompreises deutlich gestiegen sind. Wie SZ.de berichtet, sollen durch die Übernahme eines Teils der Übertragungsnetzentgelte sowie von Umlagen die Verbraucherinnen und Verbraucher um 6,5 Milliarden Euro entlastet werden. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche betonte, dass die Entlastungen über die Netzbetreiber an die Kunden weitergegeben werden müssen. Die Netzentgelte sind in Regionen mit viel erneuerbaren Energien, wie im Norden, oft höher als im Süden.
Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, erklärte, dass sich die Entlastung nicht pauschal beziffern lasse, da sie regional unterschiedlich ausfalle. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox sinkt der Strompreis für Haushalte im Bundesdurchschnitt um rund 1,6 Cent pro Kilowattstunde. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden spart somit rund 64 Euro. Allerdings kommt die Entlastung nicht überall in Deutschland an, da Netzgebiete mit viel eigener Stromerzeugung weniger abhängig von den Übertragungsnetzentgelten sind.
Da es sich nicht um eine Steuersenkung handelt, sind die Energieversorger nicht verpflichtet, die Entlastung direkt an die Haushalte weiterzugeben. Sie fließt indirekt in die Kalkulation der Versorger ein. Die Bundesregierung plant zudem, die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ab 2026 zu verstetigen und die Gasspeicherumlage abzuschaffen. Die Entlastung der Industrie habe laut Bundesregierung Priorität, um Arbeitsplätze zu sichern.
Maßnahme | Wert |
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Bundeszuschuss zu Netzentgelten | 6,5 Mrd. Euro |
Strompreissenkung (Durchschnitt) | 1,6 Cent/kWh |
Ersparnis für 3-Personen-Haushalt (4.000 kWh/Jahr) | 64 Euro |
Infobox: Die geplante Entlastung bei den Netzentgelten beträgt 6,5 Milliarden Euro, die tatsächliche Ersparnis für Haushalte ist regional unterschiedlich und liegt im Schnitt bei 64 Euro pro Jahr für einen Drei-Personen-Haushalt. (Quelle: SZ.de)
Stromanbieter-Wechsel jetzt in 24 Stunden möglich
Seit Juni 2025 profitieren Stromverbraucher von einer deutlichen Beschleunigung beim Wechsel ihres Energieanbieters. Wie Presseportal berichtet, garantiert ein Beschluss der Bundesnetzagentur aus dem Jahr 2024, dass ein Strom-Lieferantenwechsel innerhalb von 24 Stunden möglich ist. Voraussetzung ist, dass alle erforderlichen Informationen vorliegen. Der neue Anbieter muss den Prozess innerhalb eines Werktags mit dem Netzbetreiber koordinieren – früher konnte dies bis zu drei Wochen dauern.
Der 24-Stunden-Wechsel bezieht sich auf die Marktkommunikation und technische Anmeldung, der Lieferbeginn kann dennoch in der Zukunft liegen. Verbraucher müssen lediglich Zählernummer und Kontaktdaten übermitteln, der neue Anbieter übernimmt die Kündigung des alten Vertrags und alle weiteren Schritte. Grünwelt Energie, ein Anbieter von 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien, sieht im schnellen Wechsel einen Anreiz, auf nachhaltige Energie umzusteigen. Das Unternehmen wurde zudem erneut mit dem TÜV NORD-Zertifikat für „Geprüften Ökostrom“ ausgezeichnet.
- Stromanbieterwechsel ist seit Juni 2025 innerhalb von 24 Stunden möglich.
- Der neue Anbieter übernimmt alle Formalitäten, der Lieferbeginn kann später erfolgen.
- Grünwelt Energie bietet 100 Prozent Ökostrom und wurde erneut TÜV-zertifiziert.
Infobox: Der Stromanbieterwechsel ist nun innerhalb eines Werktags möglich, was Verbrauchern einen schnelleren Zugang zu ihrem Wunschtarif verschafft. (Quelle: Presseportal)
Erneuerbare Energie zum Anfassen: Energie-Lernboxen für Schulen
Das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) Ensdorf und der Solarenergie-Förderverein Amberg/Amberg-Sulzbach haben gemeinsam drei Energie-Lernboxen angeschafft, um Schulen eine praxisorientierte und kostenfreie Möglichkeit zu bieten, das Thema erneuerbare Energien erlebbar zu machen. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, wurden die Boxen im Rahmen eines solaren Kaffeekränzchens offiziell an Schulen der Region übergeben. Lehrkräfte konnten die Inhalte der Box kennenlernen und selbst erproben.
Ein Höhepunkt war ein Gewinnspiel, bei dem die Grundschule Kümmersbruck eine der drei Boxen dauerhaft und kostenfrei erhielt. Die anderen beiden Boxen stehen beim Solarverein und im ZEN Ensdorf zur kostenlosen Ausleihe bereit. Ziel des Projekts ist es, Kinder früh für das Thema erneuerbare Energien zu sensibilisieren und nachhaltiges Denken zu fördern. Das überarbeitete Unterrichtsprojekt „Strom von der Sonne“ ist unter www.solar-im-unterricht.de verfügbar.
- Drei Energie-Lernboxen wurden für Schulen in der Region angeschafft.
- Eine Box bleibt dauerhaft an der Grundschule Kümmersbruck, zwei können ausgeliehen werden.
- Ziel ist es, Kinder spielerisch für erneuerbare Energien zu sensibilisieren.
Infobox: Mit den neuen Energie-Lernboxen erhalten Schulen in der Region eine kostenfreie und praxisnahe Möglichkeit, das Thema erneuerbare Energien im Unterricht zu behandeln. (Quelle: Mittelbayerische Zeitung)
Strom speichern ohne Batterie: Revolutionäre Technik kommt nach Deutschland
Das israelische Unternehmen Augwind plant, in Deutschland eine neuartige Speicherlösung für erneuerbare Energien zu etablieren. Wie agrarheute.com berichtet, sollen mit Druckluft in Salzkavernen große Mengen erneuerbarer Energie über Wochen oder sogar Monate gespeichert werden. Die Inbetriebnahme der ersten kommerziellen AirBattery ist für 2027/2028 geplant. Die Technologie nutzt unterirdische Salzkavernen, um überschüssige Energie in Form von Druckluft zu speichern und bei Bedarf wieder in Strom umzuwandeln.
In einer Demonstrationsanlage in Israel wurde ein AC-zu-AC-Wirkungsgrad von 47 Prozent erreicht. Eine einzelne Kaverne kann genug Druckluft speichern, um 3 bis 8 GWh Strom zu erzeugen – ausreichend für tausende Haushalte über längere Zeit. Deutschland verfügt über mehr als 400 Kavernen, die ein theoretisches Speicherpotenzial von rund 330 TWh bieten, was etwa 60 bis 65 Prozent des jährlichen deutschen Stromverbrauchs entspricht. Die prognostizierten Speicherkosten liegen bei 10 bis 15 US-Dollar (rund 9 bis 13 Euro) pro kWh bei einer Nutzung über zwei Wochen. Die AirBattery verzichtet auf kritische Rohstoffe wie Lithium und verspricht eine Langzeitstabilität von mindestens 40 Jahren.
Kriterium | Wert |
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Speicherpotenzial (Deutschland) | 330 TWh |
Wirkungsgrad (Demonstrationsanlage) | 47 % |
Speicherkosten (pro kWh, 2 Wochen Nutzung) | 10–15 US-Dollar (9–13 Euro) |
Langzeitstabilität | mindestens 40 Jahre |
Inbetriebnahme in Deutschland | 2027/2028 |
Infobox: Die AirBattery-Technologie von Augwind bietet ein enormes Speicherpotenzial und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit und Preisstabilität im deutschen Strommarkt leisten. (Quelle: agrarheute.com)
Quellen:
- SPD kritisiert Ministerin Reiche: Ärger über Auftrag für Energie-Monitoring
- Energie - Wie kommt die Stromkosten-Entlastung bei den Kunden an? - Wirtschaft - SZ.de
- Grünwelt Energie: Stromanbieter-Wechsel jetzt in 24 Stunden möglich
- Spielerisch Lernen: ZEN Ensdorf und der Solarverein schafften drei Energie-Lernboxen an
- Strom speichern ohne Batterie: Revolutionäre Technik kommt nach Deutschland
- Strom- und Gasverträge: Köthen Energie warnt vor Betrug: Angebliche Mitarbeiter wollen Daten