Energiekrise: Verdoppelte Strompreise, Milliardenpotenziale und neue Wasserstoff-Kooperationen

Energiekrise: Verdoppelte Strompreise, Milliardenpotenziale und neue Wasserstoff-Kooperationen

Autor: Energie-Echo Redaktion

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Kategorie: News

Zusammenfassung: Seit dem Atom-Aus sind die Strompreise in Deutschland stark gestiegen, doch durch angepasste Prognosen und effizientere Maßnahmen könnten Milliarden eingespart werden.

Deutsches Energie-Dilemma: Verdoppelte Strompreise seit dem Atom-Aus

Die Stromkosten in Deutschland haben sich seit 2010 verdoppelt, wie eine aktuelle Analyse der Boston Consulting Group (BCG) zeigt. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix lag 2024 bei 60 Prozent, doch die verbleibenden 40 Prozent erfordern immense Investitionen. Laut BCG könnte die Energiewende nach aktueller Planung um 320 Milliarden Euro teurer werden als nötig.

Ein Hauptproblem liegt in überhöhten Prognosen für den Strombedarf. Eine Anpassung dieser Prognosen könnte Einsparungen von bis zu 215 Milliarden Euro ermöglichen. Weitere Einsparpotenziale bestehen durch flexiblere Stromtarife und den gezielten Einsatz neuer Gaskraftwerke, die zusammen bis zu 100 Milliarden Euro einsparen könnten. Der Einsatz von grünem Wasserstoff sollte laut BCG verschoben werden, da er derzeit nicht kosteneffizient ist.

„Die deutsche Kernkraftflotte war bereits weitgehend abgeschrieben und hat deshalb vergleichsweise günstigen Baseloadstrom produziert, der nur durch eine teurere Alternative ersetzt werden konnte“, so die Studie.

Die BCG betont, dass die Energiewende langfristig zu sinkenden Strompreisen führen kann, wenn Fehlentwicklungen wie übermäßiger Netzausbau vermieden werden. Dennoch bleiben einige Industriezweige auf Subventionen angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Faktor Potenzielle Einsparungen
Angepasste Nachfrageprognosen 215 Milliarden Euro
Flexible Stromtarife und Gaskraftwerke 100 Milliarden Euro

Zusammenfassung: Seit dem Atom-Aus haben sich die Strompreise in Deutschland verdoppelt. Anpassungen in der Planung könnten jedoch Milliarden einsparen und die Energiewende effizienter gestalten. (Quelle: Merkur.de)

Virtuelle Speicherung von Solarstrom: Ein innovatives Konzept

Der Batteriespeicherhersteller SENEC bietet ein virtuelles Stromkonto an, um überschüssigen Solarstrom effizienter zu nutzen. Strom, der nicht direkt verbraucht werden kann, wird ins Netz eingespeist und als Gutschrift auf einem virtuellen Konto verbucht. Diese Gutschrift kann später, etwa im Winter oder an E-Ladesäulen, abgerufen werden.

Das Konzept verspricht eine Nutzung von 100 % Ökostrom und könnte bei ausreichendem Stromüberschuss sogar zu einem Stromabschlag von bis zu 0 Euro führen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen: Der Strom, der im Winter abgerufen wird, könnte teurer sein als der eingespeiste Solarstrom. Ähnliche Konzepte, wie das „StromWallet“ von Lichtblick, haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass die Umsetzung solcher Modelle von vielen Faktoren abhängt.

Zusammenfassung: SENECs virtuelles Stromkonto bietet eine innovative Möglichkeit, Solarstrom effizienter zu nutzen. Ob sich das Konzept langfristig durchsetzt, bleibt jedoch abzuwarten. (Quelle: inside digital)

Grüner Wasserstoff: Kenia und Bergedorf planen Zusammenarbeit

Eine hochrangige Delegation aus Kenia zeigte großes Interesse an der Forschung des Energie-Campus Bergedorf. Ziel ist es, die Produktion von grünem Wasserstoff voranzutreiben und möglicherweise ein Tochterprojekt in Nairobi zu etablieren. Die Kooperation könnte ein wichtiger Schritt für die internationale Zusammenarbeit im Bereich erneuerbarer Energien sein.

Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie für die Energiewende und könnte sowohl in Deutschland als auch in Kenia neue wirtschaftliche Impulse setzen. Die Delegation zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten in Bergedorf und sieht großes Potenzial für eine Partnerschaft.

Zusammenfassung: Kenia plant eine Kooperation mit dem Energie-Campus Bergedorf, um die Produktion von grünem Wasserstoff zu fördern. Ein Tochterprojekt in Nairobi ist in Planung. (Quelle: Hamburger Abendblatt)

Quellen: