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Schwalm-Eder-Kreis setzt auf Künstliche Intelligenz zur Energieeinsparung
Im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen wird ein innovatives Projekt zur Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden gestartet. Fünf Kommunen – Bad Zwesten, Borken, Jesberg, Neuental und Wabern – mit insgesamt etwa 30.000 Einwohnern in 43 Ortsteilen nehmen daran teil. Ziel ist es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Heizung, Beleuchtung und Lüftung bedarfsgerecht zu steuern. CO2-Messgeräte erfassen die Anzahl der Personen in einem Raum, woraufhin die KI die Heizleistung automatisch anpasst.
Das Projekt wird mit 1,2 Millionen Euro aus einem Förderprogramm der Hessischen Landesregierung unterstützt. Bereits vor dem Einsatz der KI konnten durch digitale Thermostate, CO2-Messgeräte und Stromsensoren erhebliche Einsparungen erzielt werden. So spart beispielsweise die Anpassung der Lüftungsanlage in einer Veranstaltungshalle der Kommune rund 10.000 Euro Energiekosten pro Jahr. Die KI soll ab Winter 2026 in Betrieb gehen und nicht nur die Kosten, sondern auch den Arbeitsaufwand für das Personal reduzieren. Die Erfahrungen aus dem Schwalm-Eder-Kreis sollen als Vorbild für ganz Hessen dienen.
Projektumfang | Details |
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Fördersumme | 1,2 Millionen Euro |
Beteiligte Kommunen | 5 (Bad Zwesten, Borken, Jesberg, Neuental, Wabern) |
Einwohner | ca. 30.000 |
Start der KI | Winter 2026 |
Einsparung Lüftungsanlage | 10.000 Euro/Jahr |
Infobox: Das KI-Projekt im Schwalm-Eder-Kreis zeigt, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Kommunen zu erheblichen Energie- und Kosteneinsparungen führen können. (Quelle: tagesschau.de)
Geothermie aus Grünwald: Klimafreundliche Energie für München
Die Gemeinde Grünwald im Süden Münchens plant, die Landeshauptstadt künftig mit klimafreundlicher Erdwärme zu versorgen. Das kommunale Unternehmen in Grünwald arbeitet am Ausbau der Geothermie-Förderung und könnte damit schon bald 100.000 Haushalte mit Wärme beliefern. Die Bohrungen reichen bis in 4.000 Meter Tiefe, um die dort vorhandene Erdwärme effizient zu nutzen.
Die Geothermie-Baustelle Laufzorn II ist ein zentrales Element des Projekts. Die Gemeinde positioniert sich damit als Vorreiter der Energiewende in Bayern und will einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion fossiler Energieträger leisten. Die Versorgung Münchens mit Erdwärme aus Grünwald könnte die CO2-Bilanz der Stadt deutlich verbessern und die Abhängigkeit von Gas und Öl verringern.
- Geplante Versorgung: 100.000 Haushalte
- Bohrtiefe: bis zu 4.000 Meter
- Fokus: Ausbau der Geothermie-Förderung
Infobox: Grünwald setzt mit dem Ausbau der Geothermie ein Zeichen für nachhaltige Energieversorgung und will München klimafreundlich mit Wärme beliefern. (Quelle: SZ.de)
Indien erreicht Pariser Klimaziele fünf Jahre vor Frist
Indien hat seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen bereits fünf Jahre vor dem offiziellen Zieljahr 2030 erfüllt. Nach Angaben des Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) wurden im Juli 2025 von insgesamt 484,8 Gigawatt installierter Stromkapazität rund 242,8 Gigawatt durch umweltfreundliche Energieformen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Kernkraft und Biomasse erzeugt. Damit stammt die Hälfte der indischen Stromproduktion aus erneuerbaren und nicht-fossilen Energiequellen.
Indien steht weltweit auf Platz drei bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien – hinter China und den USA. Die Europäische Union lag 2024 laut der Denkfabrik Ember bei einem Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion von rund 47 Prozent, Deutschland bei knapp 58 Prozent. Indien plant, die Kohlenstoffintensität seiner Wirtschaft bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 45 Prozent zu senken und bis 2070 klimaneutral zu werden.
Kennzahl | Wert |
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Installierte Stromkapazität (Juli 2025) | 484,8 GW |
Erneuerbare & nicht-fossile Energie | 242,8 GW |
Anteil erneuerbarer Energien (Indien) | 50 % |
Anteil erneuerbarer Energien (EU, 2024) | 47 % |
Anteil erneuerbarer Energien (Deutschland, 2024) | knapp 58 % |
Infobox: Indien hat die Pariser Klimaziele bereits 2025 erreicht und setzt damit weltweit Maßstäbe beim Ausbau erneuerbarer Energien. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Defossilisierung der Chemieindustrie: Herausforderungen und Chancen
Die chemische Industrie in der Europäischen Union erzielte 2023 einen Umsatz von rund 665 Milliarden Euro. Zusammen mit den Bereichen Pharmazeutika, Kautschuk und Kunststoffe beschäftigt sie 3,4 Millionen Menschen, was 12,3 Prozent der Gesamtbeschäftigung im verarbeitenden Gewerbe der EU27 entspricht. Die indirekten Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette werden auf bis zu 20 Millionen geschätzt.
Der Verbrauch von Erdöl in der EU ist in den letzten zehn Jahren von 400 Millionen Tonnen (2014) auf 355 Millionen Tonnen (2023) gesunken, der Importanteil lag jedoch weiterhin zwischen 82 und 84 Prozent. Der Erdgasverbrauch sank von 330 Millionen Tonnen (2014) auf 230 Millionen Tonnen (2023), wobei der Importanteil von 83 Prozent (2014) auf 89 Prozent (2023) anstieg. Im Stromsektor stieg der Anteil erneuerbarer Energien von 28–30 Prozent (2014) auf 46–47 Prozent (2024). Für das Jahr 2030 wird ein Anteil von 66–69 Prozent erwartet, das Ziel der EU-Kommission liegt bei 90 Prozent für 2040.
Im Jahr 2024 erhielten Erzeuger erneuerbarer Energien in Deutschland Ausgleichszahlungen in Höhe von 553,94 Millionen Euro für nicht produzierten Wind- und Solarstrom, da Anlagen wegen Netzengpässen abgeschaltet werden mussten. Der flächendeckende Einsatz von Batteriespeichern könnte in den Sommermonaten einen 24-Stunden-Preis von drei bis sieben Cent pro kWh ermöglichen.
Kennzahl | Wert |
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Umsatz Chemieindustrie EU (2023) | 665 Mrd. Euro |
Beschäftigte (direkt) | 3,4 Mio. |
Beschäftigte (indirekt) | bis zu 20 Mio. |
Erdölverbrauch EU (2014/2023) | 400 Mio. t / 355 Mio. t |
Erdgasverbrauch EU (2014/2023) | 330 Mio. t / 230 Mio. t |
Importanteil Erdöl (2014–2023) | 82–84 % |
Importanteil Erdgas (2014/2023) | 83 % / 89 % |
Ausgleichszahlungen für Phantomstrom (2024) | 553,94 Mio. Euro |
Infobox: Die Defossilisierung der Chemieindustrie ist für Klimaschutz, Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der EU unverzichtbar. (Quelle: Telepolis)
Uran als Antwort auf den Energiehunger der KI-Rechenzentren
Die wachsende Nachfrage nach Energie durch KI und Datenzentren stellt eine der größten Herausforderungen der Gegenwart dar. Das Training eines einzigen großen KI-Modells wie GPT-4 verbraucht so viel Strom wie 100 US-Haushalte pro Jahr. Microsofts KI-Rechenzentren sollen bis 2030 etwa 6 Prozent des gesamten US-Stromverbrauchs ausmachen. Bis 2030 könnten Datenzentren für 8 Prozent des globalen Stromverbrauchs verantwortlich sein – aktuell sind es rund 2 Prozent.
Der Ausbau der Kernenergie wird weltweit massiv vorangetrieben: Die britische Regierung genehmigt ein 51-Milliarden-Dollar-Kernkraftwerk, Japan plant den ersten Reaktor nach Fukushima, und die US-Regierung hat im Juli 2025 ein 90-Milliarden-Dollar-Programm für nukleare Infrastruktur genehmigt, inklusive zehn neuer AP1000-Reaktoren. China plant 150 neue Reaktoren bis 2035. Die EU hat Kernenergie offiziell als "grün" eingestuft. Analysten erwarten bis 2026 Uranpreise von 150 USD pro Pfund, nachdem sie seit 2020 bereits um über 200 Prozent gestiegen sind.
Foremost Clean Energy hält zehn Explorationsgebiete im Athabasca-Becken, das für 15–20 Prozent der globalen Uranproduktion verantwortlich ist. Das Unternehmen investiert 6,5 Millionen CAD in die Exploration für 2025 und arbeitet an mehreren Projekten parallel. Kanada liefert bereits 25 Prozent des in den USA verbrauchten Urans, wobei ab 2028 ein Importverbot für russisches Uran gilt.
Kennzahl | Wert |
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Stromverbrauch KI-Modell (GPT-4) | wie 100 US-Haushalte/Jahr |
Stromverbrauch Datenzentren (2030, global) | 8 % |
Stromverbrauch Datenzentren (aktuell, global) | 2 % |
Genehmigtes Kernkraftwerk UK | 51 Mrd. USD |
US-Programm für nukleare Infrastruktur (2025) | 90 Mrd. USD |
Geplante Reaktoren China (bis 2035) | 150 |
Uranpreissteigerung (seit 2020) | über 200 % |
Prognose Uranpreis (2026) | 150 USD/Pfund |
Foremost Explorationsbudget (2025) | 6,5 Mio. CAD |
Infobox: Die steigende Energienachfrage durch KI und Datenzentren treibt den Ausbau der Kernenergie und die Nachfrage nach Uran weltweit massiv an. (Quelle: FinanzNachrichten.de)
Quellen:
- Hessen: Licht, Heizung und Luft: Schwalm-Eder-Kreis will mit KI Energie sparen
- Grünwald will München mit klimafreundlicher Energie versorgen
- Energie-Revolution macht Tempo: Indien schafft Klimaziele fünf Jahre vor Plan – EU hinterher
- Die fossile Falle: Warum die Defossilisierung der Chemie unverzichtbar – und machbar – ist!
- Energie Cottbus: So denkt Trainer Wollitz über Dennis Duah von Dynamo Dresden
- Der Daten-Boom frisst Energie - Uran ist die Antwort!